Geschichte der Kelten
Die Zeit der historischen Kelten
Die Herkunft der Kelten ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Es ist anzunehmen, dass sie durch kulturelle Evolution aus Stämmen der Urnenfelderzeit (1200 bis 750 v.Chr) entstanden. Im 8. Jh. v.Chr. bevölkerten sie zunächst die Gebiete am Oberrhein und der oberen Donau.
Die eigentliche Entwicklung der Kelten hin zu einem größeren einheitlichen Kulturkreis findet jedoch erst in der frühen Latènezeit (480 v.Chr. bis zur Zeitenwende) statt. Ab diesem Zeitpunkt gibt es überlieferte Beschreibungen der „historischen Kelten“ durch andere Völker, allen voran der Griechen und der Römer.
Die Zeit der "historischen" Kelten bekam ihren Namen von La Tène, einem Ort am Neuenburger See in der Schweiz. In dieser Periode entwickelten sich Wirtschaft, Kultur und Siedlungstechniken deutlich weiter. Es entstehen u.a. große Salzbergwerke, die Eisenherstellung wird perfektioniert, Geldgeschäfte lösen den Tauschhandel ab.
300 v. Chr.
Ab den Jahren 300 v.Chr. setzt aufgrund einer zunehmenden Bevölkerungsdichte in den ursprünglichen Keltenterritorien eine vermehrte Wanderbewegung ganzer Abordnungen von Keltenstämmen ein. Ihre Ziele sind neue Siedlungsgebiete, die sie zum Teil erst kriegerisch erobern müssen. Der Höhepunkt der kulturellen Entwicklung der Kelten beginnt ca. 200 v.Chr. mit der Entwicklung der Vierschanzen und großen Oppida (Oppidum = Stadt).
Oppidum Donnersberg
Die Kelten lebten Jahrhunderte vor Christi Geburt und haben auch ihre Spuren in unserer Region hinterlassen. Lange bevor der erste Römer seinen Fuß in die Region gesetzt hat, wurde die Zivilisation der Westpfalz am Donnersberg durch die Kelten begründet.
Eine der größten befestigten Siedlungen der keltischen Welt wurde am Donnersberg gegründet. Das große Oppidum zeichnet sich durch eine 8,5 km lange und 4 m hohe Mauer aus Stein aus, die den gesamten Bergrücken umzog, gefolgt von einem 6m breiten Wall. 240 ha Siedlungsfläche wurden somit bestens geschützt
Das Leben der Kelten
Die Bewohner des Donnersbergs lebten in stroh- und holzgedeckten Fachwerkhäusern, wie Asterix und seine Freunde, haben genauso Wildschwein gegessen und Misteln von den Bäumen geschnitten.
Wie es in einem typischen keltischen Dorf ausgesehen hat, können seit dem Frühjahr 2004 alle Interessierten in der mit viel Liebe zum Detail errichteten befestigten Hofsiedlung in Steinbach am Donnersberg selbst erleben und erkunden.
Verwendete Quellen
1.) Das keltische Jahrtausend. (Hrsg. H. Dannheimer und R. Gebhard)
Prähistorische Staatssammlung München, Band 23, 1993; ISBN 3-8053-1514-7
2.) Keltische Viereckschanzen. (versch. Autoren), in: Archäologie in Deutschland.
Konrad Theiss Verlag Stuttgart, Heft 4, 1995, S. 16 - 35; ISBN 0176-8522
3.) Annalena Staudte: Stichwort Kelten. Wilhelm Heyne Verlag München, 1995;
ISBN 3-453-08782-8