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Keltisches Leben und Arbeiten

Die keltische Bauweise

Die sechs Gebäude vermitteln einen guten Eindruck der Handwerks-techniken, die die Kelten zum Hausbau einsetzten.

Man kann Holzpfosten- und Fachwerkkonstruktionen sehen, die mit entsprechenden Zapfungen in traditioneller Holzbautechnik gefertigt worden sind.

Für die Dacheindeckungen werden Holzschindeln verwendet, als Befestigung dienen Holznägel. Die Fassaden wurden mit Lehm verputzt.

 

Kinder am bauen

Häuser

 

Der Gewichtswebstuhl

Antike Autoren berichten über die Kleidung der Kelten. Textilreste aus archäologischen Ausgrabungen zeigen, dass sie hauptsächlich aus Wolle und Leinen gearbeitet waren. Nachdem die Fäden mittels Handspindeln gefertigt und evtl. eingefärbt waren, musste das Material verwoben werden.

Das geschah seit der Jungsteinzeit auf Gewichtswebstühlen, deren Grundgestell aus zwei festen Holzstützen besteht, die oben durch den eingelegten „Tuchbaum“ verbunden sind und schräg an der Wand lehnen. Daran hängen die Kettfäden herab, die durch Gewichte aus Steinen oder Ton straff gehalten werden.

„Die Hälfte der Kettfäden, also alle gerade oder ungerade abgezählten, wird über einen Trennstab gelegt, der im unteren Teil des Webstuhls zwischen den Seitenstützen angebracht ist. Die andere Hälfte hängt gerade an der Wand herunter und ist in Schnurösen an einem Litzenstab befestigt, der wiederum in der Mitte des Gerätes lose auf zwei Astgabeln liegt. So wird durch die Schrägstellung des Webstuhls ein Webfach gebildet. Das zweite Fach entsteht, wenn der Litzenstab später nach vorn gezogen und in die Astgabeln gelegt wird. Dabei zieht man die vorher hinteren Kettfäden durch die vorderen, über dem Trennstab liegenden Fäden“ (nach A. Goldmann).

In das Webfach, also den Hohlraum zwischen den Fadengruppen, kommt der Schussfaden, der im Webfach zwischen den Kettfäden hindurchgeschossen und dann wieder in die andere Richtung geführt wird. So wird gewebt und mit einem Webschwert aus Holz das Gewebe festgeschlagen.

 

Feiern

Spielen

 

Haus

Haus

 

Stoffe und Kleidung

Da die Kleidung nur in Teilen erhalten ist, lässt sich die keltische Tracht in Ansätzen rekonstruieren. Für die Frauen sind tunikaartige Kleider oder kittelartige Obergewänder mit knöchellangem Rock wahrscheinlich, die mit Mustern bestickt sein konnten. Männer trugen Hosen aus Woll- oder Leinenköper mit einer Kittelbluse. Über Unterwäsche ist nichts bekannt.


Die Kleidung wurde durch Fibeln, eine Art Sicherheitsnadel, zusammengehalten, die starken modischen Wandlungen unterworfen waren und Anhaltspunkte für die Datierung liefern. Antike Schriftsteller berichten über die auffällige Musterung und bunten Farben der keltischen Kleidung.

 

Keltische Kleidung

 

Drehmühlen

Die Drehmühlen bestehen aus Mayener Basaltlava aus der Eifel und sind handgefertigt. Sie wurden in frühkeltischer Zeit in Spanien erfunden und bestehen aus einem Bodenstein von 30 - 40 cm Durchmesser und einem um eine senkrechte Achse drehbaren Läuferstein.

Das zu mahlende Getreide wird in das Mittelloch eingefüllt, verteilt sich dann über die in den Stein eingearbeiteten Fließrillen zwischen den Flächen und wird durch das Eigengewicht des Läufersteins zermahlen. Das Mehl wird durch die Drehung nach außen befördert und tritt am Rand aus.

 

Kinder am spielen

Keltische Getreiden Macher

  

Feuerstelle

Gekocht wurde an offenen Feuerstellen in Keramikgefäßen und Metallkesseln. Auch sogenannte „Feuerböcke“ und Bratspieße sind aus Grabfunden bekannt, die wahrscheinlich der Fleischzubereitung dienten.

Kessel und Feuerstelle waren Mittelpunkt des keltischen Festmahls.

 

Feuerstelle

Situlenkunst

Unter Situlenkunst (situla = bronzezeitl. Eimer) versteht man kunstvoll getriebene, gepunzte und gravierte Bronzeblecharbeiten, v.a. Eimer, aber auch Deckel, Waffen, Spiegel etc.

Diese sind mit szenischen Darstellungen von Mensch und Tier und vegetabilem Beiwerk bedeckt. Gezeigt werden u.a. Kampfszenen, Prozessionen und Festgelage (nach Fries-Knoblach). Die Darstellungen liefern Hinweise auf Einrichtungsgegenstände der keltischen Häuser.

Das in diesem Haus gezeigte Bett und das Eimerregal sind nach Darstellungen auf den sogenannten „Situlen“ gefertigt. Komplette Teile sind archäologisch nicht erhalten.

 

Bett

Situlenkunst

   

Wippdrechselbank

Originale Holzreste aus der keltischen Zeit haben sich nur in sehr seltenen Fällen erhalten. Gedrechselt wurden z.B. Naben und Speichen für Wagenräder; aber auch Holzgefäße und Möbelteile. Dabei kamen vermutlich einfache Wippdrechselbänke zum Einsatz, die mit der Hand betrieben wurden.

Unsere Wippdrechselbank ist auch auf späteren mittelalterlichen Abbildungen zu finden. Ähnliche Geräte könnten bereits in keltischer Zeit betrieben worden sein. Das Werkstück wurde in eine Art Welle eingespannt und mittels einer gespannten Schnur in Bewegung versetzt.

 

Die Schnur wurde durch ein Pedal nach unten gezogen, ein an einem Galgen befestigter elastischer Ast sorgte für den Rückschlag. Dabei dreht sich das Werkstück hin und zurück, so dass mit einiger Übung gedrechselt werden kann.

 

Wippdrechselbank

Wippdrechselbank

 

Bronzeherstellung

Zur Bronzeherstellung werden ein Gusstiegel aus Lehm, ein offenes Herdfeuer und ein Blasebalg benötigt.

 

Bronzeherstellung

 

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